Liebe SoLaWi-Mitglieder,

für uns als LandwirtInnen und GärtnerInnen ist die Zeitumstellung nicht sehr hilfreich. Die Kühe müssen Ihren Melkrythmus auch umstellen, Hühner gehen früher ins Bett und auch der Biorythmus der Menschen gerät für eine Weile durcheinander. Doch nun ist es vollzogen, die Tiere passen sich an und wir sind vollkommen im Herbst angekommen. Viel Regen gab es in den letzten Wochen, man sieht es unseren Weiden und Wegen an, da ist einiges an Schaden entstanden und es wird im Frühjahr eine Weile dauern bis das Gras sich wieder regeneriert hat. Um so glücklicher sind wir, alle unsere Saaten noch vor der Regenphase in den Boden bekommen zu haben. Das schützt zum einen den Boden über den Winter, sorgt für eine stabiles, gut durchwurzeltzes Gefüge und den notwendigen Reifevorsprung im Sommer hier auf 700 Meter über NN. Auch im Garten sind alle Beete, die rechtzeitig geräumt worden sind, noch mit Gründüngung eingesät worden. Wir nehmen dazu ein Gemenge aus Wicke und Roggen. Der Roggen als statisches Wunderwerk und die Wicke, die Stickstoff aus der Luft sammelt und sich am Roggen fest hält. Ein perfektes Zusammenspiel zweier Pflanzen, die sich wunderbar ergänzen. Etwa bis April darf die Gründüngung wachsen, Nährstoffe sammeln, den Boden schützen, das Bodenleben ernähren und den Boden zusammen halten und so Erosion verhindern.  Die Zeit der Wintersalate hat begonnen und die passen genau in die beginnende dunkle Jahreszeit. Natürliche Antidepressiva verstecken sich in den Bitterstoffen der Radicchios, Zuckerhüte und Endiviensalate. Saisonale Ernährung unterstützt uns ganz besonders auch in den natürlichen Rythmen unseres Gemützustandes. Was für tolle Heilmittel wir in unseren Gemüsen haben wusste schon Hypokrates und wir entdecken das nun wieder. Euch wünschen wir in diesem Sinne einen wunderbaren Novemberstart und immer einen bitteren Salat im Kühlschrank.

Herzliche Grüße

Oliver

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